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Living the dream of #Vanlife Pt.2

Die Fortsetzung

Kommen wir zu zweiten Teil dieser Blog Serie. Hast du den ersten Teil noch nicht gelesen, würde ich dies jetzt tun um die komplette Geschichte nachzuvollziehen!

 

Anfänglich war das Leben mit Lenny, ein echtes Abendteuer. Da ich vorher noch nie die Verantwortung für einen Hund hatte, musste ich lernen, Dog Daddy zu werden. Die wenige Quadratmeter Wohnfläche, dass der Iveco anbot, mit Lenny zu teilen, war einer der ersten Aufgaben. Es war Februar, als ich Lenny zu mir holte und die Tage waren immer noch eisig kalt. Nachts kuschelte er sich oft an mich heran, so sind wir zusammen oft eingeschlafen. 

 

Damit ich mich mehr auf ihn konzentrieren konnte, kündigte ich zu dieser Zeit, bis auf Youtube, all meine Social Media Kanäle. Diesen Schritt, wollte ich schon davor machen, da ich zu viel Zeit in diesen Kanäle verbrachte. Doch bis dahin, hinderte mich die Tatsache, dass ich sehr viel Zeit und Fleiss in diese Accounts rein gesteckt hatte und damit eine interessante Richweite aufgebaut hatte. Interessant, weil ich damit auch gewisse Aufträge an Land holen konnte. Der Entscheid, gewissen Känale den Rücken zu drehen, hat der Mensch/Tier Beziehung, zwischen Lenny und mir, sehr gut getan. Ich lernte zum Beispiel seine Sprache zu deuten und die zu verstehen, um dementsprechend zu handeln oder reagieren. So fühlte sich Lenny seit Anfang verstanden und schenkte mir vertrauen.

 

Nachdem ich mit Lenny zwei Wochen unterwegs war, nahm ich die Arbeit bei meinem Arbeitgeber wieder auf. So konnte Lenny die Tagesstrukturen kennenlernen und sich darin, unter meiner Begleitung, zurecht finden. Für die Werkstatt war er ein wahrer Segen,  ein Brückenbauer wie aus dem Märchenbuch. Jedes mal wenn jemand in die Werkstatt rein kommt, geht Lenny auf ganz sanfte und doch freudige Weise "Hallo" sagen. Kommt ein Arbeitskollege gestresst in die Werkstatt, steht Lenny auf und geht ihn sozusagen begrüssen. Dies ganz simpel mit seiner Aufmerksamkeit und einem "Hallo". Meist reicht diese Geste aus, damit mann den Stress für einige Minuten auf die Seite tut.

Die nächste Veränderung

2017 erlebten wir einigen Road Trips zusammen und der Iveco Camper hatte bald mehr als 250'000 Kilometer auf der Uhr. Dementsprechend kamen auch die eine oder andere Reparatur hinzu. Einige davon, konnte ich ganz alleine erledigen, andere wiederum, wollte ich aus Sicherheitsgründen nicht selber wieder in Ordnung machen! Gegen den Sommer hin, spürte ich, dass ich bald mal tief in die Tasche greifen müsste um den Iveco Strassentauglich zu halten. Auch spekulierte ich, dass gegen ende des Jahres, die Mfk Prüfung anstehen würde, was sich schlussendlich bewahrheitete. Deshalb fing ich an, neue Pläne zu schmieden bevor die grosse Überraschung an der Tür stand.

 

Als erstes musste ich meinen Budget gründlich aufstocken, da ich nach provisorische Absprache mit einem Automechaniker wusste, dass es einige Tausend Schweizer Franken an Kosten aufkommen würde um den Camper Mechanisch fit zu machen. Deshalb fragte ich meinen Arbeitgeber, das Arbeitspensum auf 100% hoch zu schrauben, was auch klappte. Gegen ende Jahr hin, brachte ich den Camper nach weiteren Abendteuer in Europa zum Mechaniker, um eine Offerte für die Mfk Aufbereitung zu machen.

Als der Mechaniker mich kontaktierte, kam die erwartete Hiobsbotschaft. Die Ersatzteile um den Iveco Mechanisch fit zu machen, hätten über 10'000 Chf gekostet. Dazu käme dann noch eine menge Rost Reparaturen dazu. Während er den Camper auf dem Auto Lift hatte, konnte er an mehreren Stellen seine Hand durch das Unterbodenblech drücken und dazu war eine Blattfeder gebrochen. Für mich war ab diesem Moment klar, dass die Ära des Iveco Campers bald eine Ende nahm. Doch wie weiter? Sollte ich wieder in eine Wohnung ziehen? Oder ein neues rollendes Zuhause suchen?

 

Zuerst gab ich der Idee mit der Partnerin zusammen zu ziehen, eine Chance und wir schauten uns mehrere Wohnungen gemeinsam an. Innerlich war ich aber noch nicht wirklich bereit, mit ihr zusammen zu ziehen. Schliesslich hatten wir uns erst im Sommer kennengelernt und sind kurz danach, zusammen gekommen. Nachdem ich im Oktober den Mfk Aufgebot bekam, wurde es langsam eng. Ich ging nochmals in mich hinein um meine innere Stimme klar zu hören, um auch hinter meiner Entscheidung stehen zu können. Die Stimme sagte mir ganz klar: kauf dir einen neues fahrbares zuhause. Gehört, gesagt, getan.

 

Nachdem ich dies mit Ihr besprochen hatte, fing die Suche nach einem neuem Camper an. Natürlich war sie nicht begeistert von meiner Entscheidung, doch ich musste meiner Bestimmung folgen. Meine ersten Vorstellungen hatte ich schon, denn der neue Camper müsste sicherlich 4x4 Antrieb haben. Der Iveco hatte Heckantrieb und dies wurde mir im Winter einige male zum Verhängnis wenn ich ab der geräumten Strassen ging. Ich überlegte mir, ob ich einen Camper selber ausbauen sollte oder eher einen fertig ausgebauten kaufen sollte. Da ich keine wirkliche Bleibe hatte, wäre einen Selbstausbau eher kompliziert geworden mit der Wohnsituation. Einen Platz um den Iveco hinzustellen und drin zu Leben und gleichzeitig am neuen zu schrauben hatte ich leider nicht. Schlussendlich entschied ich mich, für einen ausgebauten Camper. 

Mein neues Zuhause

Die suche ging nicht lange und schon hatte ich ein konkreten Kandidaten. Die Art wie der neue ausgebaut war, fand ich sehr interessant und er konnte einige meiner Kriterien abdecken, wenn nicht sogar übertreffen! Nachdem es klar war, dass ich das Zuhause wechseln würde, habe ich den Iveco für den Export freigegeben. Doch zuerst wechselte ich mein gesamtes "hab und gut" in das neue Schmuckstück, dass ich seit kurzem auch "Nelsibus" nannte. Doch neu war er nicht mehr, denn er hatte schon ein Vorbesitzer gehabt dass ihn, in Südfrankreich extra bauen lies.

 

Der Nelsibus hat ein 4x4 Antrieb, eine Hinterachs Differenzialsperre und dazu noch eine Voll-Luftfederung, dass sich mit einem Controller steuern lässt. So kann ich einige Hindernisse auf dem Weg zu den Schlafplätzen und auf Reisen, umgehen oder gleich darüber fahren. Dazu kommt, dass er eine Dusche mit Warmwasserboiler hat und eine Chemie Toilette! Dies waren Sachen die ich im alten Iveco nicht hatte, unteranderem auch wegen Platzmangel. 

 

Die Freude am neuen Camper verflog leider ziemlich schnell, da so einige Sachen wie Beleuchtungen, Wassersysteme und einiges mehr, Mängel hatten. Leider übersah ich vor lauter Euphorie, einige dieser Mängel bei der Abnahme des Fahrzeugs. Ich kontaktierte den Verkäufer und präsentierte ihm zwei Wochen später die zusammengetragene Mängelliste. Sie kamen dieser Mängel nach und so konnte ich wieder mit einem Lächeln ins Vanlife starten.

Unteranderem klapperte ich zuerst einmal alle Berge ab, wo ich vorhin mit dem Iveco immer wieder stecken blieb im Winter. Mit dem Allrad und guten Reifen, war dies bis zu einem gewissen Punkt sehr gut machbar. Das fahrerische Können darf ich jetzt ausloten und mit viel Übung, die Grenzen des machbaren kennenlernen.

 

Dies war der 2. Teil  meiner Vanlife Geschichte. Da ich seit dem Anfang auch Reise Berichte verfasst habe, empfehle ich euch mal durch die Blog Einträge zu stöbern und die verschiedenen Storys die ich bis heute erlebt habe zu entdecken :)

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