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Die Vanlife-Szene

Ich melde mich heute mit dem Thema Vanlife-Szene zurück. Die begann mich im Frühjahr 2019, immer mehr zu interessieren. Nach dem Erstkontakt mit der Szene, hat mein Jahr eine Richtung eingeschlagen, die ich so nicht geplant hatte... 

 

Im Mai fing ich an, Vanlifers (ob Kurz- oder Langzeit Reisende) zu treffen. Sie steuerten die Stellplätze in der Zentralschweiz an, die ich ebenfalls gerne besuche. Dabei ergaben sich sehr nette Gespräche über das Reisen, die Technik im Camper oder über den Lebensstil als Vollzeit-Camper.

Mit der Zeit, fing an, im Netz nach anderen Reisenden zu suchen. Das Bedürfnis nach Austausch mit Gleichgesinnten wurde immer grösser. Ich entdeckte Reisende über Podcasts auf Spotify oder über YouTube. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch kein Instagram oder Facebook, wo ich auf einfacherem Weg, Kontakt mit Gleichgesinnten knüpfen konnte.

Die Reisende

Einer der ersten Reisenden, die ich auf YouTube entdeckte, waren Steffi & Lui von "Comewithus2". Sie betreiben einen sehr aktiven YouTube Kanal. Vor drei Jahren, haben Sie auf einen Camper umgesattelt und damit fast alle Länder Europas besucht, 45 Länder aktuell. Sie haben dabei immer fleissig Videotagebuch (Vlogs) gedreht und diesen auf YouTube veröffentlicht. Ihr Name wurde dadurch so bekannt in der Reise-Szene, dass auch ganz andere interessante Projekte entstanden sind, wie z.B. einen Reiseführer in Buchform.

Nebst ihnen, habe ich bei den ersten Recherchen auch Martina und Dylan von "ride2xplore" entdeckt. Sie leben auch seit 2016 in einem Camper und Arbeiten selbstständig von unterwegs. Als ich die ersten Zeilen über Sie gelesen habe, war ich total inspiriert von ihnen und kaufte gleich Dylans Buch "Am Ende der Strasse". Es handelt sich dabei um das Abenteuer, das Dylan während seiner Weltreise mit einem Motorrad erlebt hat.

Bei weiterem recherchieren, kam ich dann auf Markus, aka Mogli von "Lifeofbalu". Dieser nette Herr, entdeckte ich über seinen Podcast, denn es auf Spotify zu hören gibt. Darüber hinaus, entdeckte ich auch seine Website, die voller Vanlife Content steckt. Dort fand ich auch die Auflistung der Vanlife Treffen 2019, wo er anzutreffen ist und ahnte gleich auch, wie gross diese Community ist. Interessiert schaute ich nach, wo und wann diese Treffen stattfanden. Nach Rücksprache mit Sibylle, kaufte ich uns die ersten Tickets für ein Vanlife-Treffen. Dieses fand in Weisswampach statt und hiess "Freiheitsmobile Treffen 2019". Weisswampach ist ein Dorf an der nördlichen Grenze Luxembourgs. Dieses Treffen umfasste ca. 400 Campers und wurde von Tascha & Patrick von "Pataschasworld" organisiert.

Steffi & Lui (Comewithus2)

Martina & Dylan (ride2xplore)

Markus aka Mogli (LifeofBalu)

Freiheitsmobile Treffen 2019

Den Besuch beim Freiheitsmobile Treffen 2019, verknüpften wir mit einem kleinen BeNeLux Roadtrip. Nach dem Treffen war unser Plan, einen Ausflug nach Brügge in Belgien zu machen, um anschliessend den Süden von Niederlanden zu bereisen.

 

Das Freiheitsmobile Treffen dauerte vier Tage an und uns war es möglich, an den letzten zwei Tage dabei zu sein. Leider wollte das Wetter an den Tagen, wo wir vor Ort waren, nicht ganz mitspielen. Es regnete fast durchgehend. Wir schauten uns auf dem Gelände trotzdem etwas um und entdeckten viel Interessantes. Als die Reise Vorträgen im Hauptzelt anfingen, beendeten wir unseren Rundgang und suchten uns einen Platz im trockenen Zelt. Während diesen zwei Tagen am Freiheitsmobile Treffen, bekam ich das Gefühl, dass auch das Thema Reise-Fotografie bei den Besuchern gut ankommen könnte. Da wir komplette Neulinge in der Szene waren, verbrachten wir mehr Zeit damit die Menschen und das ganze Drumherum zu beobachten, als aktiv mitzuwirken.

Auf zu den Niederlanden

Nach dem Treffen ging es für uns weiter Richtung Belgien. Dort besuchten wir nahe der Westküste, die Stadt Brügge. Diese doch eher kleine Stadt hat uns echt entzückt. Die vielen Kanälen und engen Gassen erinnerten uns an Amsterdam. Nach einem halben Tag umherlaufen und die Stadt auskundschaften, steuerten wir einen Platz am Hafen von Rotterdam an, um am Meer Zeit zu verbringen und Sonne zu tanken. Da Brügge unweit von der niederländischen Grenzen ist, fuhren wir nach dem Besuch gleich weiter nach Niederlanden. 

Da unser BeNeLux Road Trip nur 1,5 Wochen Reisezeit zur Verfügung hatte, zogen wir täglich von Ortschaft zu Ortschaft weiter. Um diesem Stress entgegenzuwirken, suchten wir aber immer Orte raus, die nicht weiter als 3h fahrt voneinander weg waren. Während wir im Süden der Niederlande täglich was Neues entdeckten, verarbeitete ich immer noch das Freiheitsmobile Treffen. So viele Gleichgesinnte an einem Event faszinierte mich nachhaltig. Themen wie Camper Technik, Reise Erfahrungen usw. wurden dort rege ausgetauscht. Ich fing mit den Gedanken an zu spielen, an mehr solche Treffen zu gehen. Auch Steffi & Lui, Mogli und natürlich die Hauptorganisatoren Tascha und Patrick waren vor Ort. Ich hätte schon dort gerne mit ihnen Kontakt aufgenommen und mich mit ihnen ausgetauscht, doch meine Schüchternheit liess es nicht zu. Dabei erinnerte ich mich an Zeiten, wo ich anhand von Social-Media-Kanälen ganz einfach im Voraus schon Kontakt mit den Menschen knüpfen konnte.

Während des Freiheitsmobile Treffen drückte mir Micke (Sohn von Peter Dreager) ein Flyer in die Hand. Zu dieser Zeit waren sie mir noch unbekannt. Der Flyer warb für das 3. Camper Van Summit Meeting 2019 (CVSM) in Österreich, dass anfangs Oktober stattfand und unteranderem von Peter Dreager organisiert wurde.

 

Während des BeNeLux Road Trips machte ich mir Gedanken, ob ich dieses Treffen besuchen soll und wie ich in Zukunft, Kontakt mit gewissen Gleichgesinnten knüpfen könnte. Auch überlegte ich mir, wie sich die Reise-Fotografie in solchen Treffen mit einbringen liesse. Meine Absicht ist, mein langjähriges Hobby, die Fotografie, wieder zum Beruf zu machen. Ich habe zwischen 2015-2017 schon einmal sehr aktiv an meiner Selbständigkeit gearbeitet, doch ohne mich zu hinterfragen, ob ich auch wirklich hinter meinem Angebot stehen konnte. Deshalb musste ich nach der Erkenntnis, das ich es eben nicht tat, Abstand von meinen Plänen nehmen und in mich gehen. Dies verhalf mir, die Frage was ich wirklich will, zu beantworten. Alswir zurück von der BeNeLux Reise waren, entschloss ich mich, zum Campervan Summit Meeting zu fahren. Diesmal wollte ich von Anfang an dabei sein. Dies, um solch ein Event von A bis Z mit zu erleben. Auch fing ich an, meine Website zu aktualisieren und mein Internet Auftritt neu zu strukturieren. 

Abendstimmung in den Vogesen, Frankreich.
Abendstimmung in den Vogesen, Frankreich.
Abendstimmung in den Vogesen, Frankreich.
Abendstimmung in den Vogesen, Frankreich.

Pläne schmieden

In meinem Leben, änderte sich als Camper Nomade, so einiges. Im Allgemeinen der Blick auf die Dinge, die mich erfüllen und mir wichtig sind. Die Sicht auf die Fotografie und wie ich sie weiter betreiben möchte. Die Sicht auf das Reisen und wie ich es weiterhin erleben möchte. Auch die Sicht auf das Zusammenleben mit Lenny änderte sich. Mittlerweile sind wir oft zu viert unterwegs. Zwar nicht voll zeitig, doch Sibylle und ihr Hund namens Minuk, sind oft mit auf Reisen dabei und wir sind auch gelegentlich wieder in Luzern, bei ihnen zu Hause. 

 

Nachdem ich mit Sibylle Rücksprache gehalten hatte, buchte ich das Ticket für das Campervan Summit Meeting 2019 und eröffnete gleichzeitig wieder ein Instagram Account. Dies, um im Voraus mit Gleichgesinnten Kontakt zu knüpfen und mich mit einige Menschen aus der Vanlife-Szene in Verbindung zu setzten. Da ich als vollzeitiger Vanlifer, schon drei Jahre Erfahrung sammeln durfte, war der Austausch mit Gleichgesinnten von Anfang an rege. Auch probierte ich mit Peter Dreager von "Camp Republic" Kontakt aufzunehmen. Dabei ging es mir darum, ihm meine Idee mit den Reise-Fotografie Workshops vorzustellen. Dies klappte nicht auf Anhieb. Als ich merkte, dass das Programm am Campervan Summit Meeting, sich kurz vor dem Start geändert hatte, witterte ich meine Chance. Ich meldete mich nochmals mit konkreten Ideen bei Peter. Ich erzählte Ihm genauer von der Idee, der Reise-Fotografie Workshops, die ich am Campervan Summit Meeting durchzuführen möchte, um den Teilnehmern das Fotografieren näherzubringen.

 

Meine Überzeugung mit den Workshops ist, dass Menschen die an solche Treffen gehen, sich mit dem Thema Reisen im Allgemeinen beschäftigen. Zum Thema Reisen gehört aber auch das Dokumentieren einer Reise. Schliesslich möchte man zu Hause oder von unterwegs aus, denn Liebsten mitteilen, was man so erlebt. Zum dokumentieren einer Reise, helfen oft auch Bilder. Um ausdrucksstarke Bilder machen zu können, hilft es, die Grundlagen der Fotografie zu kennen und sie praktisch auch anwenden zu können. Diese Grundlagen gebe ich während solchen Workshops gerne den Teilnehmer mit.

 

Nach diesem konkreten Mail kam eine Antwort von Peter zurück. Die fiel für mich sehr positiv aus. Er gab mir die Chance, während den vier Tagen am Campervan Summit Meeting, zweimal solch einen Workshop durchzuführen. Zum selben Zeitpunkt meldet sich aber auch Steffi von "Comewithus2" bei mir. Sie hatte auf Instagram, Bilder von mir und meiner Geschichte entdeckt und wurde aufmerksam auf mich. Zu diesem Zeitpunkt plante sie das Vanlife-Camp am Suisse Caravan Salon, dass Ende Oktober 2019 stattfand. In diesem Camp, wollte sie unteranderem, echte Vanlifers mit am Start haben. Menschen die eine spannende Geschichte zu erzählen haben oder was Spannendes anzubieten haben, was ein Mehrwert für die Besucher hat. Unter ihren Kandidaten für diesen Camp war auch ich mit dabei. Das ich seit mehreren Jahren im Camper lebe und in der Schweiz einer 100% Anstellung nachgehe, machte sie neugierig. Als ich dann während unserem Telefonat, ihr die Idee der 'Reise-Fotografie-Workshops' erzählte, hatte ich das Ticket für den Vanlife-Camp beim Suisse Caravan Salon in der Tasche.

Diese Chance wollte ich nutzen, um auch zusätzlich Produkte anzubieten, die am Vanlife-Camp, Ende Oktober beim Suisse Caravan Salon erworben werden konnten. Einerseits schwebte mir eine Foto-Ausstellung im Sinne und anderseits wollte ich wieder einen Kalender für das Jahr 2020 anbieten.

 

Am Campervan Summit Meeting hielt ich dann die ersten Reise-Fotografie-Workshops. Ich war sehr glücklich darüber, dass trotz "schlechtem Wetter" immerhin 10-15 Leute meine Workshops besucht haben. Diese Workshops waren rein theoretisch aufgebaut, da ich den Wissensstand der Teilnehmer nicht kannte. Mit dieser Art von Workshops konnte ich viele Tipps und Erfahrungen weitergeben, die sowohl für Anfänger wie auch für ambitionierte Fotografen interessant sind. Dabei ging ich auf verschiedene Arten der Fotografie ein, die für die 'Reise-Fotografie' spannend sind. Dazu gehörte die Naturfotografie, die Portraitfotografie und auch die Dokumentarfotografie. Die Teilnehmer applaudierten am Ende der Workshops, was sicherlich ein gutes Zeichen war. Auch kamen einige im Anschluss mit Fragen auf mich zu oder zogen gleich los, um das gewonnene Wissen beim Fotografieren umzusetzen. Aus den Rückmeldungen der Teilnehmer, ziehe ich, dass ich mit dieser Art von Workshops die Bedürfnisse der Teilnehmer aufgreifen konnte.

Der Besuch von weiteren Treffen

Dachzelt Nomaden Meetup Schweiz 2019
Dachzelt Nomaden Meetup Schweiz 2019

Nach dem Freiheits Mobile Treffen, dem Dachzelt Nomaden Meetup, das Camper Van Summit Meeting kam das Vanlife-Camp am Suisse Caravan Salon dran. Auf dieses Treffen freute ich mich besonders, da es in der Schweiz stattfand. Vor Ort traf ich, unter anderem Tascha und Patrick von "Pataschas World", Dominik der "Stepbysteptraveler" und natürlich auch Steffi & Lui von "comewithus2".  Doch nicht nur sie waren Camp Bewohner, sondern auch Manu von "Schalldose on tour" , Martina & Dylan von "Ride2Xplore" , Thorsten & Familie auch bekannt als "Dr.Camp", Ulli vom Film "Reissaus", Markus von "Fan4Van", Familie Fischer von "Van4Family" und Christian & Sybil von "benny goes overland".

Mit einigen Camp Bewohner war ich auf gleicher Wellenlänge und deshalb entstanden vor Ort Freundschaften. Ich dort bot ich wieder die Reise-Fotografie Workshops an, die fast täglich stattfanden. Direkt beim Camper hatte ich 4 grosse Prints ausgestellt mit dem Titel "Naturparadies Schweiz". Diese Prints wurden teils von Fujifilm Schweiz gesponsert, was mich sehr stolz macht. Nebst dem, bot ich meine Foto-Kalender "Lichtblicke" 2020 an, die bei den Besuchern Anklang fanden und fast ausverkauft waren.

 

Schlusswort

Ich hoffe, ihr fandet diesen Artikel interessant und ich konnte euch Inspirieren, euren eigenen Weg in diese Szene zu finden.

 

Falls ihr Anregungen dazu habt, schreibt sie gern in die Kommentare! Auch sonstige Inputs sind willkommen ;)

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